Rachel Carsons Umweltethik

Cafaro, Philip
Natur und Kultur, Jg. 6/2 (2005), Seiten 100-119

Die Schriftstellerin, Wissenschaftlerin und Naturschützerin Rachel Carson hat in den USA als eine Gründerin der modernen Umweltschutzbewegung Bekanntheit erlangt. In diesem Artikel vertrete ich die Meinung, dass ihr Leben und ihr Werk der heutigen Umweltphilosophie viel zu bieten haben. Ich erörtere zunächst die in Silent Spring dargelegte Umweltethik. Anschließend betrachte ich Carsons frühere naturkundliche Werke und den Nicht-Anthropozentrismus, der darin zum Ausdruck kommt. Ich schließe mit einigen Anregungen, wie Carson für die Umweltethik richtungsweisend sein kann.

Überblick über einige normative Ethik-Prinzipien von Biozentrismus und Ökozentrismus

Stenmark, Mikael
Natur und Kultur, Jg. 5/2 (2004), Seiten 88-113

Umweltmanagement und -politik fußen stets auf Werten und ethischen Prinzipien. Daher besteht eine Schlüsselaufgabe der Umweltphilosophen darin, solche Elemente in Umweltmanagement und -politik zu bestimmen und zu bewerten. Der Begriff der nachhaltigen Entwicklung beruht auf Werten und ethischen Prinzipien, die aus einer anthropozentrischen Ethik abgeleitet sind. In diesem Text richte ich die Aufmerksamkeit auf deren wichtigste Gegenspieler und identifiziere zwei Typen von Nicht-Anthropozentrismus, namentlich den Biozentrismus und den Ökozentrismus. Wir müssen jedoch genauer wissen, welche Ethik-Prinzipien laut deren Fürsprechern unser Verhalten gegenüber der Natur sowie unsere Umweltpolitik leiten sollen. Daher ist es das vornehmliche Ziel dieses Textes, den Inhalt solcher normativer Ethik-Prinzipien in Biozentrismus und Ökozentrismus zu bestimmen und zu analysieren.

Naturkunde und Umwelt-Tugendethik

Cafaro, Philip
Natur und Kultur, Jg. 4/1 (2003), Seiten 73-99

Wertschätzung gegenüber der Natur, so die Argumentation dieses Textes, macht uns zu tugendhafteren – d.h. besseren und glücklicheren – Menschen. Zunächst skizziere ich einen weit gefassten Tugendbegriff, dann behandle ich die Frage, wie die Beschäftigung mit Naturkunde unseren moralischen Charakter verbessern und unsere intellektuellen, ästhetischen und körperlichen Fähigkeiten entwickeln kann. Anschließend stelle ich die Behauptung auf, dass zwischen Nicht-Anthropozentrismus und Weisheit sowie zwischen naturkundlicher Betätigung und dem Einnehmen einer nicht-anthropozentrischen Haltung gegenüber der Welt ein grundlegender Zusammenhang besteht. Zuletzt argumentiere ich, dass die großen Naturkundler eine vortreffliche, inspirierende Alternative zum massiven Konsum und zu den oberflächlichen Vergnügungen unserer modernen, destruktiven Wirtschaft vorschlagen: die Erkundung, das Verstehen und die Wertschätzung der Natur. Meine Schlussfolgerung lautet, dass ein besseres Verständnis unseres aufgeklärten Eigeninteresses einen ebenso großen Beitrag zur Verbesserung des Umweltschutzes leisten würde wie die Anerkennung des Eigenwertes der Natur.

Nachhaltige Entwicklung und Umweltethik

Stenmark, Mikael
Natur und Kultur, Jg. 4/1 (2003), Seiten 3-33

In diesem Artikel werden die Werte und ethischen Prinzipien erörtert, die von den Entscheidungsträgern in ihrer Umweltpolitik oft als gegeben vorausgesetzt werden. Zunächst wird analysiert, worin die ‘Ethik der nachhaltigen Entwicklung‘ besteht, die uns von der UNO und den Regierungen der Welt ans Herz gelegt wird. Danach stellt dieser Artikel Alternativen zu diesem Ethiktypus vor und legt dar, inwieweit unterschiedliche Umweltethiken (Anthropozentrismus, Biozentrismus und Ökozentrismus) sich auch für verschiedene Ziele des Umweltmanagements aussprechen und unterschiedliche politische Strategien in Bezug auf Bevölkerungswachstum, Landwirtschaft sowie Schutz und Management von Wildnisgebieten und gefährdeten Arten hervorbringen.