Rachel Carsons Umweltethik

Cafaro, Philip
Natur und Kultur, Jg. 6/2 (2005), Seiten 100-119

Die Schriftstellerin, Wissenschaftlerin und Naturschützerin Rachel Carson hat in den USA als eine Gründerin der modernen Umweltschutzbewegung Bekanntheit erlangt. In diesem Artikel vertrete ich die Meinung, dass ihr Leben und ihr Werk der heutigen Umweltphilosophie viel zu bieten haben. Ich erörtere zunächst die in Silent Spring dargelegte Umweltethik. Anschließend betrachte ich Carsons frühere naturkundliche Werke und den Nicht-Anthropozentrismus, der darin zum Ausdruck kommt. Ich schließe mit einigen Anregungen, wie Carson für die Umweltethik richtungsweisend sein kann.

Naturkunde und Umwelt-Tugendethik

Cafaro, Philip
Natur und Kultur, Jg. 4/1 (2003), Seiten 73-99

Wertschätzung gegenüber der Natur, so die Argumentation dieses Textes, macht uns zu tugendhafteren – d.h. besseren und glücklicheren – Menschen. Zunächst skizziere ich einen weit gefassten Tugendbegriff, dann behandle ich die Frage, wie die Beschäftigung mit Naturkunde unseren moralischen Charakter verbessern und unsere intellektuellen, ästhetischen und körperlichen Fähigkeiten entwickeln kann. Anschließend stelle ich die Behauptung auf, dass zwischen Nicht-Anthropozentrismus und Weisheit sowie zwischen naturkundlicher Betätigung und dem Einnehmen einer nicht-anthropozentrischen Haltung gegenüber der Welt ein grundlegender Zusammenhang besteht. Zuletzt argumentiere ich, dass die großen Naturkundler eine vortreffliche, inspirierende Alternative zum massiven Konsum und zu den oberflächlichen Vergnügungen unserer modernen, destruktiven Wirtschaft vorschlagen: die Erkundung, das Verstehen und die Wertschätzung der Natur. Meine Schlussfolgerung lautet, dass ein besseres Verständnis unseres aufgeklärten Eigeninteresses einen ebenso großen Beitrag zur Verbesserung des Umweltschutzes leisten würde wie die Anerkennung des Eigenwertes der Natur.