Hat die Vielfalt des Lebens auf der Erde eine Zukunft?

Pimm, Stuart L.
Natur und Kultur, Jg. 3/2 (2002), Seiten 3-33

Unter Spezies verstehen wir die verschiedenen Arten von Pflanzen, Tieren, Pilzen und Mikroorganismen. Die Wissenschaft verfügt über kein vollständiges Verzeichnis der Spezies – im Gegenteil, es scheint gesichert, dass wir für die allermeisten von ihnen keine Namen wissen. Dennoch ist es möglich, die zahlenmäßige Größe verschiedener Artengruppen abzuschätzen und nach ihrem zukünftigen Schicksal zu fragen. Das Aussterben von Spezies fand zwar schon immer statt, jetzt aber verursachen die Eingriffe des Menschen eine Aussterbegeschwindigkeit, die um das vielleicht Tausendfache über der zu erwartenden Rate liegt. Können wir die Vielfalt des Lebens retten? Meine Antwort lautet ganz entschieden ‘ja’. Es gibt berechtigte Gründe für vorsichtigen Optimismus, eine Voraussetzung ist allerdings, dass wir uns selbst ändern.

Planet der Nachhaltigkeit

Schmuck, Peter
Natur und Kultur, Jg. 2/2 (2001), Seiten 111-115

Man begann, die Frage nach dem Sinn des Lebens anders als bisher zu stellen, in einer Art und Weise, welche biozentrischen Orientierungsmustern Raum gibt. Die neue Frage war: ‘Was erwartet das Leben von mir?’ Sie lenkt gezielt auf die sozialen und biozentrischen Werte, indem sie die mögliche Rolle des Einzelnen in dem gegebenen sozialen, ökologischen und historischen Kontext ins Bewusstsein ruft und ihn zur Reflexion der eigenen Möglichkeiten zur Gestaltung des Ganzen bringt. Sinnerleben und damit Wohlbefinden werden nach dieser Auffassung erreicht, wenn sich der Einzelne mit seinen Fähigkeiten für die soziale Gemeinschaft und die Welt, in der er lebt, einbringt.

Meditationen über Steine – eine holistische Perspektive

Stähli, Fridolin
Natur und Kultur, Jg. 2/2 (2001), Seiten 99-110

Was die alternativen Umweltethiken im Kern letztlich fordern, ist eine neue Wahrnehmung, eine neue Sicht auf die Natur und auf uns selbst, mehr Achtsamkeit, Respekt und Wachheit, mehr Grosszügigkeit, Offenheit und Mitgefühl gegenüber allem, was lebt und ist. Ich bin besorgt um mich selbst, um die anderen (Familie, Freunde, Fremde), um alles Lebendige (Tiere und Pflanzen) und alle natürlichen Erscheinungen (Elemente, Steine) und Ganzheiten, kurz um alles Sein im Werden und Vergehen. Könnten wir es nicht als die Lebensaufgabe von Menschen sehen, sich in eine Bewusstseinsverfassung ‘hineinzupraktizieren’, in der es selbstverständlich ist, nicht Beherrscher, sondern Behüter zu sein?

Die Umwelt gibt zu denken – Philosophische Reflexionen zu einem dringenden gesellschaftlichen Problem

Van der Wal, Koo
Natur und Kultur, Jg. 2/2 (2001), Seiten 82-98

Das fortwährende Misslingen der gängigen Umweltpolitik führt zum Schluss, dass die Umweltkrise kein Betriebsunfall der modernen Gesellschaft ist, sondern ein Problem, das in einem engen Zusammenhang mit der modernen Lebensweise steht. Lebensweisen besitzen eine ideelle Dimension: Menschen orientieren sich bei ihrem Handeln an einem Wirklichkeits- und Selbstbild, an Überzeugungen in Bezug auf Gut und Böse usw. Der Artikel analysiert drei Grundzüge des modernen Bezugsrahmens: die Entzauberung der Wirklichkeit, ein aktivistisches Selbstbild und einen radikalen Anthropozentrismus. Zum Schluss wird die Frage erörtert, ob eine Korrektur des dominanten Denkrahmens möglich ist und wie sie untermauert werden könnte.

Ausgewählte ökologische Auswirkungen unseres Ernährungssystems am Beispiel Klimaschutz

Salmhofer, Christian; Strasser, Andreas; Sopper, Melanie
Natur und Kultur, Jg. 2/2 (2001), Seiten 60-81

Unser Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, welche Auswirkungen unser Ernährungssystem auf das Weltklima hat und welche Art von Ernährung aus globaler Sicht als nachhaltig einzustufen wäre. Bilanziert wird das gesamte Ernährungssystem inklusive Landwirtschaft, Verarbeitung, Transport, Konsum und Verteilung. Am Beispiel verschiedener Energiebilanzen wird gezeigt, dass durch eine Reduzierung des Fleischkonsums, durch den Umstieg auf Biolandbau und durch die Bevorzugung regionaler und saisonaler Produkte bis zu 50% des Primärenergieeinsatzes und der CO2-Äquivalente eingespart werden könnten.