Planet der Unkräuter – wie viele Tier- und Pflanzenarten verliert die Erde?

Quammen, David
Natur und Kultur, Jg. 7/2 (2006), Seiten 94-110

Es herrscht Einvernehmen unter gewissenhaften Biologen, dass wir auf ein weiteres Massenaussterben zusteuern, einen Abgrund biologischer Verarmung von ähnlichen Ausmaßen wie die fünf großen. Viele Experten hoffen weiterhin, dass wir den Niedergang bremsen können, aber ich persönlich glaube, dass wir bis zum tiefsten Punkt absteigen werden. Ich besuchte David Jablonski, um ihn zu fragen, wie es in der Talsohle wohl aussehen wird.

Naturkunde und Umwelt-Tugendethik

Cafaro, Philip
Natur und Kultur, Jg. 4/1 (2003), Seiten 73-99

Wertschätzung gegenüber der Natur, so die Argumentation dieses Textes, macht uns zu tugendhafteren – d.h. besseren und glücklicheren – Menschen. Zunächst skizziere ich einen weit gefassten Tugendbegriff, dann behandle ich die Frage, wie die Beschäftigung mit Naturkunde unseren moralischen Charakter verbessern und unsere intellektuellen, ästhetischen und körperlichen Fähigkeiten entwickeln kann. Anschließend stelle ich die Behauptung auf, dass zwischen Nicht-Anthropozentrismus und Weisheit sowie zwischen naturkundlicher Betätigung und dem Einnehmen einer nicht-anthropozentrischen Haltung gegenüber der Welt ein grundlegender Zusammenhang besteht. Zuletzt argumentiere ich, dass die großen Naturkundler eine vortreffliche, inspirierende Alternative zum massiven Konsum und zu den oberflächlichen Vergnügungen unserer modernen, destruktiven Wirtschaft vorschlagen: die Erkundung, das Verstehen und die Wertschätzung der Natur. Meine Schlussfolgerung lautet, dass ein besseres Verständnis unseres aufgeklärten Eigeninteresses einen ebenso großen Beitrag zur Verbesserung des Umweltschutzes leisten würde wie die Anerkennung des Eigenwertes der Natur.