Planet der Unkräuter – wie viele Tier- und Pflanzenarten verliert die Erde?

Quammen, David
Natur und Kultur, Jg. 7/2 (2006), Seiten 94-110

Es herrscht Einvernehmen unter gewissenhaften Biologen, dass wir auf ein weiteres Massenaussterben zusteuern, einen Abgrund biologischer Verarmung von ähnlichen Ausmaßen wie die fünf großen. Viele Experten hoffen weiterhin, dass wir den Niedergang bremsen können, aber ich persönlich glaube, dass wir bis zum tiefsten Punkt absteigen werden. Ich besuchte David Jablonski, um ihn zu fragen, wie es in der Talsohle wohl aussehen wird.

Deep Ecology

Seiler, Thomas
Konrad Ott, Martin Gorke (Hrsg.)(2000): „Spektrum der Umweltethik.“ Metropolis Verlag, Marburg; Seiten 147-189.

Was ist Deep Ecology? Ich werde zuerst (Teil 1) versuchen, einige der wichtigsten Aspekte und Interpretationen von DE herauszuarbeiten und anschließend (Teil 2) einige Punkte darstellen, die ich als besonders bedeutsam einstufe.

Der Paradigmenwechsel vom Öl zur Sonne

Schindler, Jörg; Zittel, Werner
Natur und Kultur, Jg. 1/1 (2000), Seiten 48-69

In diesem Beitrag wird die These vertreten und mit vielen Belegen angereichert, dass die Ölförderung außerhalb der OPEC in den kommenden Jahren das Maximum erreichen wird. Danach wird die Produktion zurückgehen. Dies wird eine große Versuchung für die Preispolitik der OPEC darstellen. Doch auch dort wird bald darauf die maximale Produktion erreicht werden. Zusammen mit der zunehmenden Klimaproblematik und dem Erstarken regenerativer Energietechnologien wird dies einen Trendwechsel in der Energieversorgung mit Einfluss auf die gesamte Wirtschaftsweise bedingen.

Tiefen-Ökologie: Kontrapunkt im aktuellen Kulturgeschehen

Sitter-Liver, Beat
Natur und Kultur, Jg. 1/1 (2000), Seiten 70-88

Tiefen-Ökologie zielt über technischen Umweltschutz hinaus auf einen Wandel in unserem Selbstverständnis. In der Naturgemeinschaft gewinnen wir unser Selbst erst aus Wechselbeziehungen mit Anderen. Darum muss die herrschende Ausbeutung der Natur maßvollem, fairem Wohnen in der Welt weichen. Das praktische Prinzip der Würde aller Kreatur nötigt uns zu einem Kulturwandel, welcher das Markt- und Profitdenken hintanstellt. Wissend darum, dass wir nicht existieren, ohne andere Wesen zu schädigen, zu verbrauchen, entsprechen wir dennoch der Forderung, Leben, wo immer möglich, zu fördern. Kultur heißt, diese existenziale Spannung konstruktiv zu bewältigen.

Ein sozial-ökologischer Blick auf die Industrialisierung: Das Vereinigte Königreich und Österreich 1830 bis 2000

Krausmann, Fridolin
IFF Social Ecology, Wien, online publiziert, 2005

Die Industrialisierung erweist sich als ein zweifacher Entkoppelungsprozess: Die Energieerzeugung emanzipiert sich von der Fläche und die Produktion von menschlicher und tierischer Arbeit. Der Entkoppelungsprozess verläuft in mehreren Schritten und ist erst mit der Industrialisierung der Landwirtschaft abgeschlossen. In der Kohlephase wächst vor allem das Gesamtsystem, in der Erdölphase insbesondere auch der pro Kopf Umsatz. Die Limitierung von gesellschaftlichem Wachstum durch ökosystemare Prozesse wird dadurch (scheinbar) aufgehoben: Sozio-ökonomische Material- und Energieflüsse wachsen um mehrere Größenordnungen.