Öljunkies auf Entzug! Umweltpolitik ist Ressourcenpolitik ist Sicherheitspolitik: Neue Herausforderungen für die Außenpolitik

Sachs, Wolfgang; Ott, Hermann E.
Internationale Politik, Jahrgang 2007, Februar, Seiten 6-15

Der Kuchen wird kleiner, der Hunger größer, die Anzahl der Gäste auch: Die Grenzen des Wachstums kehren als geopolitische Konflikte zurück, als soziale Grenzen fossiler Energienutzung. Die Umwelt- und Ressourcenkrise gerät zur Bewährung postnationaler Politik, ihre Überwindung zum Maß globaler Gerechtigkeit.

„Die Sirenen schrillen“ Interview mit dem Chefökonomen der Internationalen Energieagentur

Birol, Fatih; Schneider, Astrid
Internationale Politik, Jahrgang 2008, April, Seiten 34-45

Energiehunger trifft Energieknappheit: Während die Nachfrage nach Öl wächst, sinkt die Förderung – es drohen Lieferklemmen, eskalierende Preise, Inflation. Von heute bis 2015 fehlen schon pro Tag 12,5 Millionen Barrel Öl, „rund 15 Prozent des Weltölbedarfs“. Diese Lücke bedeute, „dass wir darauf gefasst sein sollten, in den nächsten Jahren äußerst enge, turbulente und hochpreisige Ölmärkte zu sehen“, sagt Birol. Im Gespräch mit der Energiepolitikerin Astrid Schneider fordert der Chefökonom der IEA, Fatih Birol, die Mitgliedsstaaaten zu einem Politikwechsel auf. Sein Motto: Wir sollten das Öl verlassen, bevor es uns verlässt.

Der Paradigmenwechsel vom Öl zur Sonne

Schindler, Jörg; Zittel, Werner
Natur und Kultur, Jg. 1/1 (2000), Seiten 48-69

In diesem Beitrag wird die These vertreten und mit vielen Belegen angereichert, dass die Ölförderung außerhalb der OPEC in den kommenden Jahren das Maximum erreichen wird. Danach wird die Produktion zurückgehen. Dies wird eine große Versuchung für die Preispolitik der OPEC darstellen. Doch auch dort wird bald darauf die maximale Produktion erreicht werden. Zusammen mit der zunehmenden Klimaproblematik und dem Erstarken regenerativer Energietechnologien wird dies einen Trendwechsel in der Energieversorgung mit Einfluss auf die gesamte Wirtschaftsweise bedingen.

Ein sozial-ökologischer Blick auf die Industrialisierung: Das Vereinigte Königreich und Österreich 1830 bis 2000

Krausmann, Fridolin
IFF Social Ecology, Wien, online publiziert, 2005

Die Industrialisierung erweist sich als ein zweifacher Entkoppelungsprozess: Die Energieerzeugung emanzipiert sich von der Fläche und die Produktion von menschlicher und tierischer Arbeit. Der Entkoppelungsprozess verläuft in mehreren Schritten und ist erst mit der Industrialisierung der Landwirtschaft abgeschlossen. In der Kohlephase wächst vor allem das Gesamtsystem, in der Erdölphase insbesondere auch der pro Kopf Umsatz. Die Limitierung von gesellschaftlichem Wachstum durch ökosystemare Prozesse wird dadurch (scheinbar) aufgehoben: Sozio-ökonomische Material- und Energieflüsse wachsen um mehrere Größenordnungen.

Die Globalisierung der Landnutzung:
Österreichs Inanspruchnahme von Landfläche in der Welt

Erb, Karl-Heinz
Natur und Kultur, Jg. 3/1 (2002), Seiten 35-56

Die Globalisierung – also die zunehmende internationale Verflechtung von Wirtschaft, Politik und Kultur – ist auch für die nachhaltige Entwicklung von großer Bedeutung. Am Beispiel des ökologischen Fußabdrucks von Österreich in den Jahren 1988 und 2000 wird gezeigt, dass sich die Globalisierung unmittelbar auf die Inanspruchnahme von Landfläche auswirkt. Der globale Handel und die Globalisierung der Produktion führen zu einer Loslösung des Ressourcenverbrauchs von der lokalen Flächenverfügbarkeit. Die Analyse der Landnutzung darf sich somit nicht auf heimische Flächen beschränken. Um dem Wesen der Globalisierung gerecht zu werden, müssen die gesamten materiellen Austauschbeziehungen des sozio-ökonomischen Systems und seine internationalen Verflechtungen berücksichtigt werden.