Peak oil: Der Strukturbruch konventioneller Energieerzeugung

Schindler, Jörg; Zittel, Werner
Natur und Kultur, Jg. 7/1 (2006), Seiten 23-41

Der Artikel beschreibt das bevorstehende Fördermaximum von Erdöl. Es wird untersucht, inwieweit die anderen fossilen Energieträger Erdgas oder Kohle sowie die Kernenergie eine weiter wachsende Energieversorgung bei abnehmender Ölverfügbarkeit garantieren können. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist davon auszugehen, dass deren vorhandene Potenziale nicht ausreichen werden, dieses Wachstum zu garantieren. Vermutlich wird das Ölfördermaximum einen Strukturbruch einleiten, der durch den Übergang von fossiler Energieversorgung zu regenerativer Energieversorgung gekennzeichnet ist. Ernsthafte Versorgungsengpässe sind in der Übergangsphase der kommenden 10 bis 30 Jahre zu erwarten. Diese wird vermutlich umso besser überstanden, je geringer die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern ist.

Langfristiger Wandel der Energieversorgung: Von der Biomasse zur Fossilenergie – und wieder zurück?

Haberl, Helmut
Natur und Kultur, Jg. 6/2 (2005), Seiten 84-99

Der Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft war mit einer fundamentalen Veränderung der Rolle der Landnutzung für die Energieversorgung verbunden: Stammte in der Agrargesellschaft beinahe die gesamte Energie aus der Landnutzung, so sichert sie heute vor allem die Ernährung von Menschen und Nutztieren. Der vorliegende Beitrag analysiert vor diesem Hintergrund die mögliche zukünftige Bedeutung von Biomasse für den Ersatz von Fossilenergie. Zwar bestehen erhebliche Potenziale zum Ausbau der energetischen Biomassenutzung, diese Nutzung hätte jedoch massive Auswirkungen auf die globalen Landökosysteme. Eine Diskussion von kurzfristigen Szenarien für Österreich und Deutschland für das Jahr 2020 zeigt, dass ein entschlossener Ausbau der Biomassenutzung zur Energiegewinnung erhebliche Flächen in Anspruch nehmen und entsprechend große Auswirkungen auf Kulturlandschaften haben würde.