Ein sozial-ökologischer Blick auf die Industrialisierung: Das Vereinigte Königreich und Österreich 1830 bis 2000.

Krausmann, Fridolin
Vortrag anlässlich des Herausgebertreffens der Zeitschrift GAIA, 29. und 30. April 2006, Wien

We employ the concepts of socio-ecological regime and regime transition to better understand the biophysical causes and consequences of industrialization. For two case studies, the United Kingdom and Austria we describe two steps in a major transition from an agrarian to an industrial socio-ecological regime and the resulting consequences for energy use, land use and labour organization. In a first step, the coal based industrial regime co-existed with an agricultural sector remaining within the bounds of the old regime. In a second step, the oil/electricity based industrial regime, agriculture was integrated into the new pattern and the socio-ecological transition had been completed. Industrialization offers an answer to the input and growth related sustainability problems of the agrarian regime but creates new sustainability problems of a larger scale. While today’s industrial societies are stabilizing their resource use albeit at an unsustainable level large parts of the global society are in midst of the old industrial transition. This poses severe problems for global sustainability.

Die Globalisierung der Landnutzung:
Österreichs Inanspruchnahme von Landfläche in der Welt

Erb, Karl-Heinz
Natur und Kultur, Jg. 3/1 (2002), Seiten 35-56

Die Globalisierung – also die zunehmende internationale Verflechtung von Wirtschaft, Politik und Kultur – ist auch für die nachhaltige Entwicklung von großer Bedeutung. Am Beispiel des ökologischen Fußabdrucks von Österreich in den Jahren 1988 und 2000 wird gezeigt, dass sich die Globalisierung unmittelbar auf die Inanspruchnahme von Landfläche auswirkt. Der globale Handel und die Globalisierung der Produktion führen zu einer Loslösung des Ressourcenverbrauchs von der lokalen Flächenverfügbarkeit. Die Analyse der Landnutzung darf sich somit nicht auf heimische Flächen beschränken. Um dem Wesen der Globalisierung gerecht zu werden, müssen die gesamten materiellen Austauschbeziehungen des sozio-ökonomischen Systems und seine internationalen Verflechtungen berücksichtigt werden.

Landnutzung, Energie und industrielle Modernisierung:
Eine historische Perspektive mit Blick in die Zukunft

Krausmann, Fridolin
Natur und Kultur, Jg. 1/2 (2000), Seiten 44-61

Die industrielle Revolution war mit einem Transformationsprozess des gesellschaftlichen Energiesystems verbunden, der zu gravierenden Veränderungen in der Landnutzung, im agrarischen Produktionssystem und im gesellschaftlichen Biomassemetabolismus führte. In diesem Kontext wird eine empirische Untersuchung der Entwicklung der gesellschaftlichen Aneignung von Nettoprimärproduktion in Österreich seit dem frühen 19. Jahrhundert präsentiert. Eine Analyse dieses Transformationsprozesses des gesellschaftlichen Energiesystems ist nicht nur aus einer umwelthistorischen Perspektive interessant, sondern liefert auch Einsichten hinsichtlich der Möglichkeiten und Grenzen einer notwendigen Entwicklung in Richtung einer modernen Solarenergie-Gesellschaft.