Öljunkies auf Entzug! Umweltpolitik ist Ressourcenpolitik ist Sicherheitspolitik: Neue Herausforderungen für die Außenpolitik

Sachs, Wolfgang; Ott, Hermann E.
Internationale Politik, Jahrgang 2007, Februar, Seiten 6-15 http://www.internationalepolitik.de

Der Kuchen wird kleiner, der Hunger größer, die Anzahl der Gäste auch: Die Grenzen des Wachstums kehren als geopolitische Konflikte zurück, als soziale Grenzen fossiler Energienutzung. Die Umwelt- und Ressourcenkrise gerät zur Bewährung postnationaler Politik, ihre Überwindung zum Maß globaler Gerechtigkeit.

Denn sie tun nicht, was sie wissen. Die Herausforderungen der Zukunft sind bekannt – nur handeln wir nicht danach

Kreibich, Rolf

Internationale Politik, Jahrgang 2006, Dezember, Seiten 6-13 http://www.internationalepolitik.de

Klimawandel und Ressourcenraubbau, Globalisierung und Migration: Bereits heute greifen die Megatrends des globalen Wandels tief in alle Lebensbereiche ein. Doch je existenzieller die Probleme, umso kurzatmiger die Politik – die wissenschaftliche Betrachtung zukünftiger Folgen dieser Trends ist unabdingbar für ihre Bewältigung.

Nachhaltigkeit: Ökonomischer Mythos und ökologische Realität

Rees, William E.
Natur und Kultur, Jg. 3/1 (2002), Seiten 3-34

Nachhaltige Entwicklung, so beteuert die aktuelle Mythologie, lässt sich durch unbegrenzte, vom Freihandel vorangetriebene Wirtschaftsexpansion erreichen. In Wirklichkeit ist ein derart extrem auf den freien Markt ausgerichtetes Denken jedoch das Gegenteil vernünftiger Ökonomik und die daraus resultierenden Fehlschläge beschleunigen den Zusammenbruch der neoliberalen Wirtschaftstheorie. Damit wird der Weg frei, das Nachhaltigkeitsrätsel weniger als ökonomisches Problem, sondern vielmehr als Krise der ‘menschlichen Ökologie’ zu sehen. Der ‘ökologische Fußabdruck’ der Menschheit ist bereits größer als der Planet und weiteres materielles Wirtschaftswachstum wäre eine Gefahr für die Intaktheit der Ökosphäre. Ökologische Nachhaltigkeit zu erreichen und gleichzeitig die sozioökonomische Ungerechtigkeit zu vermindern wird nur durch eine bisher beispiellose internationale Zusammenarbeit möglich sein, wäre aber ein Schritt nach vorne in der kulturellen Evolution des Menschen.

Exponentielles Wachstum als treibende Kraft von Überschreitungen ökologischer Grenzen

Meadows, Donella; Randers, Jorgen; Meadows, Dennis
Natur und Kultur, Jg. 7/1 (2006), Seiten 3-22

Die Hauptursache für Grenzüberschreitungen ist das Wachstum und damit verbunden beschleunigte Entwicklung und rascher Wandel. Seit mehr als einem Jahrhundert unterliegen viele Bereiche des globalen Systems einem raschen Wachstum. So nehmen Bevölkerung, Nahrungsproduktion, Industrieproduktion, Ressourcenverbrauch und Umweltverschmutzung ständig zu – oft sogar immer schneller. Diese Zunahme folgt einem Muster, das Mathematiker als exponentielles Wachstum bezeichnen. Diese Form des Wachstums zeigt überraschende Merkmale, durch die man es nur sehr schwer in den Griff bekommt. Bevor wir nun analysieren, welche Optionen es auf lange Sicht gibt, wollen wir zunächst definieren, was exponentielles Wachstum bedeutet. Wir werden auf seine Ursachen eingehen und erörtern, welche Faktoren seinen Verlauf steuern.

Von den Grenzen des Wachstums zur Überforderung der ökologischen Tragfähigkeit

Seiler, Thomas
Natur und Kultur, Jg. 6/2 (2005), Seiten 3-18

Das Computermodell des Buches Die Grenzen des Wachstums und seiner beiden Folgebände legt in mehreren Szenarien dar, dass gegenwärtige Trends der Weltentwicklung im Laufe des 21. Jahrhunderts zu einem Zusammenbruch führen werden. Eine wichtige Ursache dafür liegt im exponentiellen Wachstum der Bevölkerung und der Industrieproduktion. Dieser Beitrag beschreibt sowohl die Szenarien einer möglichen Weltentwicklung als auch das zugrunde gelegte Computermodell, und erörtert die Mechanismen und empirischen Resultate des exponentiellen Wachstums. Ein weiteres Überschießen über die Tragfähigkeit der Erde kann nur durch eine Kombination technologischer Maßnahmen mit einer bewussten Begrenzung der Bevölkerungsgröße und des Industrie-Outputs verhindert werden.