Umweltproblemforschung heißt auch Aufklärung

Morosini, Marco
GAIA Jg. 15/2 (2006), Seiten 110-114

Am Ende des Jahrhunderts, UNEP und The Economist schätzten die Lage der Umwelt sehr unterschiedlich: andere Indikatoren, anderes Bild. „Be rich to be clean?“; die U-formige Kuznets Umweltkurven gelten für maßgebende Belastungen nicht. Die Erfolge technisch erhöhter Ökoeffizienz werden durch steigende Bevölkerungszahlen und steigenden Konsum häufig überkompensiert. Auch sind sie kaum weltweit übertragbar. Daneben wird immer deutlicher, dass mehr Forschung nicht automatisch mehr handlungsrelevantes Wissen hervorbringt. Bei komplexen Problemen kann es geboten sein, mehr vorzusorgen statt mehr zu forschen. Über die Grenzen des eigenen Metiers aufzuklären, ist eine neue Herausforderung für die Umweltforscher.