Aldo Leopold über die Werte der Natur: To change ideas about what land is for

Meine, Curt
Natur und Kultur, Jg. 7/1 (2006), Seiten 63-87

Der US-amerikanische Naturschützer, Ökologe und Autor Aldo Leopold forderte seine Zeitgenossen dazu auf, die philosophischen Grundlagen des Naturschutzes zu überdenken. Er lehnte es ab, die Werte der Nützlichkeit, der Ästhetik und der Ethik strikt voneinander zu trennen. Vielmehr sah er die Möglichkeit, diese Werte besser in Einklang zu bringen, geleitet von einer „Landethik“. Diese betont unsere gesellschaftliche und individuelle Verantwortung für die Gesundheit des Landes als einer Gemeinschaft, die Böden, Gewässer, Pflanzen, Tiere und Menschen umfasst. Die Zusammenführung dieser Werte und die Formierung der Landethik können anhand von Leopolds Texten über drei während seiner gesamten Laufbahn dominante Themen nachvollzogen werden: Wildtiermanagement, Schutz von Wildnisgebieten und Naturschutzphilosophie.

Wise Use, Dauerwald, Land-Ethik:
Aldo Leopolds Weg zu einer Kultur der Nachhaltigkeit

Grober, Ulrich
Natur und Kultur, Jg. 3/2 (2002), Seiten 112-119

Den Schluss-Stein zu dem Buch und zu seinem Lebenswerk setzt ein Essay mit dem Titel ‘Land-Ethik’. Es ist ein – auch für heutige Leser – aufregend subversiver Text. Leopold weitet das Gebiet aus, das Ethik in Zeiten der ökologischen Krise zu umfassen hat. Sie kann sich nicht mehr allein auf den Bereich der zwischenmenschlichen Beziehungen in einem Gemeinwesen beschränken. „Die Land-Ethik erweitert lediglich die Grenzen des Gemeinwesens und schließt Böden, Gewässer, Pflanzen und Tiere, also – zusammengefasst – das Land, ein. (…) Eine Land-Ethik wandelt die Rolle des Homo sapiens vom Eroberer der Landgemeinschaft zu einem einfachen Mitglied und Bürger in ihr. Das verlangt seine Achtung vor dem Mitmenschen und auch Achtung vor der Gemeinschaft als solcher.“