Aldo Leopold über die Werte der Natur: To change ideas about what land is for

Meine, Curt
Natur und Kultur, Jg. 7/1 (2006), Seiten 63-87

Der US-amerikanische Naturschützer, Ökologe und Autor Aldo Leopold forderte seine Zeitgenossen dazu auf, die philosophischen Grundlagen des Naturschutzes zu überdenken. Er lehnte es ab, die Werte der Nützlichkeit, der Ästhetik und der Ethik strikt voneinander zu trennen. Vielmehr sah er die Möglichkeit, diese Werte besser in Einklang zu bringen, geleitet von einer „Landethik“. Diese betont unsere gesellschaftliche und individuelle Verantwortung für die Gesundheit des Landes als einer Gemeinschaft, die Böden, Gewässer, Pflanzen, Tiere und Menschen umfasst. Die Zusammenführung dieser Werte und die Formierung der Landethik können anhand von Leopolds Texten über drei während seiner gesamten Laufbahn dominante Themen nachvollzogen werden: Wildtiermanagement, Schutz von Wildnisgebieten und Naturschutzphilosophie.

Eine Ethik für den gesamten Planeten: Gedanken über den Eigenwert der Natur

Rolston III, Holmes
Natur und Kultur, Jg. 7/2 (2006), Seiten 24-40

Jedes Lebewesen bewahrt sein Leben und in diesem Sinne ist Bewahrung der Biologie immanent. Nicht-Bewahrung bedeutet Tod. Organismen haben ein Gutes ihrer selbst, das in Abstammungslinien bewahrt und weiterentwickelt wird, woraus die Biodiversität auf Erden entsteht. Die Bemühungen für den Schutz der Natur, etwa in Wildnisgebieten, anerkennen instrumentelle, intrinsische und systemische Werte der Natur. In der heutigen Welt haben große Teile dieser freien Natur zu existieren aufgehört, da sie in menschlich dominierte Landschaften umgewandelt wurden. Aber die Natur sollte auch ein Zweck an sich sein.