Der tödliche Pfeil – Ludwig Klages’ Kultur- und Zivilisationskritik

Reschika, Richard
Natur und Kultur, Jg. 7/2 (2006), Seiten 62-78

Als philosophische Prophetenfigur, als konservativer Revolutionär, als Vordenker der ökologischen Bewegung, aber auch als innovativer Psychologe, hat Klages jenseits des akademischen mainstream ein Werk von beeindruckender Vielfalt und Spannweite hinterlassen, das in dem epochalen Opus magnum Der Geist als Widersacher der Seele kulminiert: Das vielleicht am konsequentesten angelegte und durchgearbeitete Werk im Sinne einer umfassenden Wirklichkeitslehre, das die sogenannte ‘Lebensphilosophie’ hervorgebracht hat. Die darin behandelte Problematik kreist um die Gefährdung des Menschen durch die zersetzende Übermacht des Geistes, das heißt vor allem des rationalen Zweckdenkens, das sich in lebensfeindlicher Wissenschaft und Technik, devotem Mammonsdienst, psychischer Selbstverstümmelung sowie weitreichender Umweltzerstörung äußert.

Die technologische Wende und Barry Commoners Gesetze der Ökologie: The Closing Circle neu gelesen

Egan, Michael
Natur und Kultur, Jg. 4/2 (2003), Seiten 30-47

In den 1960er- und 1970er-Jahren wurden zahlreiche Monographien über die Umweltkrise veröffentlicht, wobei man mit Recht behaupten kann, dass Barry Commoners The Closing Circle (1971) stärker als andere Werke seine unmittelbare Relevanz behalten hat, da es Commoner gelungen war, die sozialen Verästelungen des Niedergangs der Umwelt darzulegen. Mit dieser eingehenden Besprechung von The Closing Circle will ich Commoners wichtigstes Buch in seinen gesellschaftlichen und historischen Zusammenhang stellen. Besondere Aufmerksamkeit widme ich der Bedeutung von Commoners vier Gesetzen der Ökologie sowie seiner Diskussion der Nachkriegstechnologien als Wurzel der ökologischen Krise.