Energetischer Stoffwechsel und nachhaltige Entwicklung

Haberl, Helmut
Natur und Kultur, Jg. 1/1 (2000), Seiten 32-47

Der Energieinput der Menschheit ist seit der neolithischen Revolution um mehrere Größenordnungen angestiegen. Bei einer Fortschreibung gegenwärtiger Trends würde der weltweite Energieinput bereits 2050 über 50% der terrestrischen NPP entsprechen. Die Rückkehr zu einer vorwiegend auf Biomasse basierenden Subsistenzweise zur Lösung der durch Fossilenergie verursachten Nachhaltigkeitsprobleme erscheint somit ausgeschlossen. Eine nachhaltige Entwicklung erfordert vielmehr eine Kombination aus Energiesparen und der Entwicklung von neuen erneuerbaren Energiequellen.

Langfristiger Wandel der Energieversorgung: Von der Biomasse zur Fossilenergie – und wieder zurück?

Haberl, Helmut
Natur und Kultur, Jg. 6/2 (2005), Seiten 84-99

Der Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft war mit einer fundamentalen Veränderung der Rolle der Landnutzung für die Energieversorgung verbunden: Stammte in der Agrargesellschaft beinahe die gesamte Energie aus der Landnutzung, so sichert sie heute vor allem die Ernährung von Menschen und Nutztieren. Der vorliegende Beitrag analysiert vor diesem Hintergrund die mögliche zukünftige Bedeutung von Biomasse für den Ersatz von Fossilenergie. Zwar bestehen erhebliche Potenziale zum Ausbau der energetischen Biomassenutzung, diese Nutzung hätte jedoch massive Auswirkungen auf die globalen Landökosysteme. Eine Diskussion von kurzfristigen Szenarien für Österreich und Deutschland für das Jahr 2020 zeigt, dass ein entschlossener Ausbau der Biomassenutzung zur Energiegewinnung erhebliche Flächen in Anspruch nehmen und entsprechend große Auswirkungen auf Kulturlandschaften haben würde.