Tiefe Wurzeln: Eine kleine Begriffsgeschichte von „sustainable development“ – Nachhaltigkeit

Grober, Ulrich
Natur und Kultur, Jg. 3/1 (2002), Seiten 116-128

Geht man in der Geschichte des Begriffs bis zu den Anfängen zurück, so stößt man auf ein Buch, das 275 Jahre vor dem Brundtland-Bericht geschrieben wurde. In der ‘Sylvicultura oeconomica oder Anweisung zur wilden Baum-Zucht’, erschienen 1713 in Leipzig, erörtert der Verfasser die Frage, „wie eine sothane Conservation und Anbau des Holtzes anzustellen / daß es eine continuirliche beständige und n a c h h a l t e n d e Nutzung gebe. In diesem Kontext, in der Form ‘nachhaltend’ und bezogen auf die damals zentrale Ressource Holz taucht das Wort in seiner modernen Bedeutung zum ersten Mal im Druck auf.

Drei Konzepte ökologischer Nachhaltigkeit

Dobson, Andrew
Natur und Kultur, Jg. 1/2 (2000), Seiten 62-85

Für gewöhnlich erfolgt die Annäherung an den Begriff ‘ökologische Nachhaltigkeit’ entweder definitorisch oder diskursiv. Beide Ansätze stoßen an Grenzen. Günstiger ist daher eine analytische Strategie, die darauf beruht, aus der Literatur jene Fragen zu extrahieren, auf welche jede Theorie ökologischer Nachhaltigkeit eine Antwort geben können müsste. Daraus ergibt sich ein Analyserahmen, der in eine Typologie umgewandelt werden kann, indem die Antworten auf diese Fragen zu ‘Konzeptionen der Nachhaltigkeit’ gruppiert werden. Weiters werden zwei ‘diagnostische Pakete’ vorgeschlagen, mittels derer die Ursachen fehlender Nachhaltigkeit und die dazugehörigen Lösungen festgestellt werden können.